Veröffentlicht am 05.05.2006

Presseerklärung und Bilder von der Flüchtlingskonferenz Garmisch 3.-6. Mai 2006

Junge Flüchtlinge haben es satt, dass das Bleiberecht erneut aufgeschoben wird


Bilder von der Konferenz, den Demos, dem Theater und dem Besuch auf der Zugspitze (dokumentiert bei www.hier.geblieben.net)

… noch mehr Bilder + Videos (Seiten vom Jugendnetz Wetzlar)

100 geduldete jugendliche Flüchtlinge aus 11 verschiedenen Bundesländern treffen sich vom 3. bis 6. Mai parallel zur Innenministerkonferenz zu einer Gegenkonferenz in der Jugendherberge Garmisch-Partenkirchen.

Wir kritisieren, dass die Entscheidung über ein Bleiberecht erneut aufgeschoben worden ist. Das bedeutet für uns weiter ein Leben in Angst vor Abschiebungen. Derzeit leben ca. 200.000 geduldete Menschen, darunter viele Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sowie Alleinstehende schon seit langer Zeit in Deutschland. Bis zu einer möglichen Bleiberechtsregelung bei der nächsten Innenministerkonferenz in Nürnberg im November 2006 droht uns jederzeit die Abschiebung. Der Zugang zu Ausbildung, Studium, Arbeit, Wohnung bleibt für uns weiterhin nur ein Traum.

Wir sind Kinder und Jugendliche dieser Welt. Auch wir reden mit und mischen uns ein. Wir setzen uns nicht nur für uns selbst ein, sondern für alle Menschen ohne gesicherten Aufenthalt und wir beteiligen uns aktiv am politischen Leben in Deutschland.

Am Donnerstag eröffneten wir vorzeitig die Fußball WM in Garmisch. Die erste rote Karte ging an die Innenminister, da sie trotz freundlicher Einladung zum Spiel gegen uns nicht erschienen – dabei hatten sie noch am Morgen von unserer Delegation einen fair gehandelten Fußball zum Warmspielen überreicht bekommen. Das Spiel konnte trotzdem stattfinden, da wir eine Ersatzmannschaft für die Innenminister aufstellen konnten.

Weitere Aktionen waren ein Überraschungsbesuch bei den Innenministern auf der Zugspitze, Demonstrationen in München und Garmisch sowie Aufführungen des Grips-Theaterstücks „Hiergeblieben“

Wir bedanken uns bei den freundlichen Bürgern von Garmisch, der sehr kooperativen Polizei und Behörden, der Fußballmannschaft FC 1829 Garmisch und der Jugendherberge Burgrain Wir bedauern, dass Bürgermeister Schmidt unsere Einladung zur Konferenz nicht wahrgenommen hat.

Unsere Forderungen an die Innenminister gelten weiter:

Sofortiger Stopp der Abschiebungen bundesweit!
Die vollständige Umsetzung der UNO- Kinderrechte!
Eine großzügige Bleiberechtsregelung, jetzt sofort!

Weiterhin wollen wir darauf hinweisen, dass eine Bleiberechtsregelung nicht von Integrationsleistungen wie zum Beispiel das Bestehen eines Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnisses abhängig gemacht werden kann. Denn aufgrund der vielfältigen Verbote haben wir Flüchtlinge dazu überhaupt nicht die Möglichkeit!

PressesprecherInnen Jugendliche ohne Grenzen (JOG)
Garmisch-Partenkirchen, 5. Mai 2006

www.hier.geblieben.net

Kontakt, auch heute und morgen vor Ort in Garmisch:
Paimana Heydar 0160 511 22799
Ibrahim Delen 0162 33 44 376





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