21.07.2015: Persönlicher Spendenaufruf – Ein Schiff für SOS Mediterranee

Gründung einer Europäischen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger


www.sosmediterranee.org
www.facebook.com/SOSMEDITERRANEE/info

Liebe FreundInnen,

vor gut zehn Jahren berichtete mir mein Mitabiturient Klaus Vogel beim Klassentreffen davon, wie er als Kapitän 300 Meter lange Containerschiffe der Hapag Lloyd über die Weltmeere fährt. Jetzt erfahre ich mit großer Freude, dass Klaus sich mit 58 Jahren etwas Neues vorgenommen hat: Die Gründung einer Europäischen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger im Mittelmeer.

Die Satzung des im Mai 2015 gegründeten Vereins „SOS MEDITERRANEE“ hat Klaus an die der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) angelehnt und um den Zweck Flüchtlingshilfe ergänzt. Anlass der Gründung der DGzRS von 150 Jahren waren gestrandete deutsche Auswandererschiffe. Die DGzRS beschränkt ihre Rettungseinsätze jedoch in der Praxis auf die Nord und Ostsee (vgl. Interview mit DGzRS).

Klaus hat einige Zeit in Paris und in Rom gelebt und spricht Englisch, Französisch und Italienisch. Er wird mit den im Mittelmehr bereits aktiven privaten Senotrettungs-Initiativen Sea Watch, MOAS, MSF/Ärzte ohne Grenzen, Hellenic Rescue Team und Alarm Phone eng zusammenarbeiten. Sein Schiff ist größer als die meisten bisher eingesetzten Rettungsschiffe, so dass es bei jedem Wetter, auch bei Sturm und vor allem im kommenden Winter, eingesetzt werden kann.

Die staatlich eingesetzten Schiffe haben andere Prioritäten, die Schiffe von Frontex und Bundesmarine betreiben Grenzschutz und Flüchtlingsabwehr, für Seenotfälle sind sie oftmals nicht verfügbar. Auch Handelsschiffe schauen häufig weg. Nach einem öffentlichkeitswirksamen Rettungseinsatz vor zwei Monaten liegen die beiden Schiffe der Bundesmarine bei Seenotfällen oft im Hafen. Ministerin von der Leyen hat ihnen Anfang Juli einen neuen Auftrag erteilt. Jetzt geht es um die Bekämpfung von Schleppern (vgl. Spiegel online 04.07.2015: Von der Leyen bläst zur Jagd auf Schleuser;  TAZ 17.07.2015 Flüchtlingsretter außer Dienst).

Das erste Schiff für SOS MEDITERRANEE, die MARKAB, kostet 1.500.000 Euro. Dazu kommen monatlich zwischen 150.000 und 220.000 Euro Betriebskosten für Brennstoff und Mannschaft (zehn Personen). Ein Porträt des Schiffes findet Ihr im PDF anbei. Die erste Anzahlung für den Kauf von 100.000.- Euro ist für den 1. September 2015 geplant. In See stechen will Klaus Mitte Oktober zunächst nach Lampedusa und vor die libysche Küste. Langfristig, mit weiteren Schiffen, sind auch Einsätze in der Ägais und vor den Kanaren geplant.

Das Projekt wird unterstützt von Médicins du Monde (Ärzte der Welt), die einen Zuschuss zu den Betriebskosten von 200.000 Euro zugesagt haben und ausserdem das medizinische Personal (zwei Ärzte, zwei Krankenschwestern, ein Dolmetscher/Rettungshelfer) stellen. PRO ASYL und Liga für Menschenrechte unterstützen das Projekt ebenfalls. Die ZEIT und der Tagesspiegel berichteten.

SOS MEDITERRANEE braucht jetzt mindestens 100 x 1000 Euro für die Anzahlung auf den Kaufpreis des Schiffes. Die 100 ersten Spender – und natürlich weitere – werden gesucht. Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit wird in den nächsten zwei bis drei Wochen erwartet. Wer sicher gehen möchte, dass die Spende steuerlich absetzbar ist, nutzt die beiliegende Einzugsermächtigung und kreuzt „wünsche Spendenbescheinigung“ an. Der Betrag wird dann erst abgebucht, wenn die Gemeinnützigkeit vorliegt. Der Verein hat in Berlin ein vorläufiges Büro in der Kreuzberger Stresemannstr. 72, noch gesucht werden dauerhafte Büroräume.

SOS MEDITERRANEE will Retten, Schützen, Bezeugen (Save, Protect. Testify). Klaus hat mir ausführlich von seinen sehr überzeugenden Plänen berichtet und sein Projekt letzte Woche auch beim Berliner Flüchtlingsratsplenum vorgestellt.

Also, hier ist mein ganz persönlicher Aufruf an Euch:

Spendet 100 x 1000 Euro! Tut Euch in Gruppen zusammen, um den Betrag aufzubringen, wenn Ihr soviel nicht habt. Schickt die hier im PDF zu findende Einzugsermächtigung an SOS MEDITERRANEE. Natürlich sind auch geringere Beträge immer hilfreich und willkommen!

Mit ganz herzlichen Grüßen aus Berlin

Georg Classen

Flüchtlingsrat Berlin, Georgenkirchstr 69-70, 10249 Berlin
Tel ++49-30-243445762, FAX ++49-30-243445763
georg.classen@gmx.net
www.fluechtlingsrat-berlin.de





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