20.04.2018: Update – Unsicheres Afghanistan – Informationen und Hintergründe
Im folgenden finden Sie Hinweise und Informationen für die Beratung von afghanischen Geflüchteten. Wir bemühen uns um regelmäßige Aktualisierung der Linksammlung.
1) Beratung
In Berlin gibt es keinen förmlichen Abschiebestopp. Es sind aber auch keine Abschiebungen nach Afghanistan in den letzten Jahren aus Berlin erfolgt. Der Brief des Integrationsbeauftragten Andreas Germershausen gibt einen Überblick über die aktuelle Berliner Weisungslage zu ausreisepflichtigen Personen aus Afghanistan.
Informationen gegen die Angst des Bündnisses Welcome2Europe für Geflüchtete aus Afghanistan auf Deutsch, Englisch, Paschtu, Dari.
Hinweise für afghanische Flüchtlinge und ihre Berater*innen von Pro Asyl. (Aktualisiert im April 2018)
Im Asylmagazin 03/2017 gibt es einen Themenschwerpunkt „Afghanistan“. Der Beitrag von Heiko Habbe mit Hinweisen für die Beratungspraxis ist empfehlenswert.
Abgelehnter Asylantrag und jetzt? Hilfreiche Informationen des Flüchtlingsrats Thüringen auf Deutsch und Dari.
(Bis auf die konkreten Adressen der Härtefallkommission in Thüringen auch für Berlin anwendbar)
Stellungnahme von RA Hubert Heinhold mit Informationen zu möglichen Asylfolgeanträgen.
Stellungnahme von RAin Maria Kalin zur Beschaffung einer neuen oder verlorenen afghanischen TAZKIRA vom Ausland aus.
Beratung für Geflüchtete aus Afghanistan bieten in Berlin z.B. YAAR e.V. und der Verein Iranischer Flüchtlinge e.V. an.
Weitere Adressen von Beratungsstellen in Berlin sowie Rechtsanwält*innen.
2) Hintergründe, Erkenntnisquellen, Rechtsprechung
Friederike Stahlmann vom Max-Planck-Institut in Halle hat ein Gutachten für das Verwaltungsgericht in Wiesbaden geschrieben.
Auf 350 Seiten plus 60 Seiten Literaturverzeichnis wird ausführlich auf Fragen zur Sicherheitslage in Afghanistan und die Situation von Rückkehrer_innen eingegangen, Stand 28. März 2018
Für das Verwaltungsgericht Leipzig und das Verwaltungsgericht Wiesbadenhat Amnesty International zwei ausführliche Gutachten zur Situation der Zivilbevölkerung und Sicherheitslage in Afghanistan erstellt. Eingestellt auch bei ecoi.net.
Neu: EASO Lagebericht zu Afghanistan „Afghanistan: Networks“, Stand Februar 2018
Sicherheits- und Gefährdungslage in Afghanistan, Stand 11. Februar 2018
Laut des Sicherheitsberichts der UNAMA wurden 2017, 3.438 Zivilisten getötet und 7.015 verletzt, 42 Prozent davon sind laut UNAMA Frauen und Kinder, Stand 15. Februar 2018
Der Bundesnachrichtendienst geht laut BND-Präsident Bruno Kahl davon aus, dass bereits 40 Prozent des Landes nicht mehr von der Regierung, sondern von den Taliban oder anderen Widerstandsgruppen kontrolliert werden, Stand 15. Februar 2018
Eine Studie der BBC kommt zu dem Ergebnis, dass die afghanische Regierung nur noch 30 Prozent der Distrikte unter voller Kontrolle hat und die anderen 70 Prozent ständig durch Taliban-Kämpfer bedroht sind, Stand 31. Januar 2018
EASO Länderberichte zur Sicherheitssituation in Afghanistan, Stand Dezember 2017/Januar 2018
Bericht von Amnesty International „Forced back to danger“ dokumentiert die Gefahren für abgeschobene Asylsuchende in Afghanistan, Stand Oktober 2017
Menschenrechte können nicht verwirkt werden – warum auch Straftäter nicht abgeschoben werden dürfen.
Gute Gründe gegen Abschiebungen von Straftätern, Positionspapier des Bayrischen Flüchtlingsrats, Stand 14. September 2017
Infodossier mit besonderem Fokus auf die Situation der Hazara, Stand 3. September 2017
Stellungnahme von Pro Asyl zu dem (vetraulichen) Lagebericht des Auswärtigen Amtes zur Situation in Afghanistan, Stand 25. August 2017
Erkenntnismittelliste des Verwaltungsgerichts Berlin zu Afghanistan, Stand 2. März 2017.
Zur aktuellen Lage in Afghanistan ist der Beitrag von Friederike Stahlmann im Asylmagazin 03/2017 empfehlenswert.
Laufend aktualisierte Erkenntnismittelliste zur Sicherheits- und Gefährdungslage in Afghanistan des Flüchtlingsrats Niedersachsen
Rechtsprechung mit Bezug zu Afghanistan auf der Seite des Informationsverbund Asyl&Migration.
Herkunftslandrecherche auf ecoi.net (Rechercheportal des Österreichischen Roten Kreuzes und dem Infoverbund Asyl&Migration)
3) Protestieren Sie mit uns gegen Abschiebungen nach Afghanistan
Das Berliner Bündnis gegen Abschiebungen nach Afghanistan hat unter dem Schlagwort Bleibistan eine Foto-Kampagne gestartet!
Das Bündnis ruft dazu auf, mit einem eigenen Statement und dem Hashtag #Bleibistan und dem entsprechenden Foto gegen Abschiebungen nach Afghanistan zu protestieren. Der Flüchtlingsrat Berlin hat auch schon mitgemacht. https://twitter.com/search?q=%23bleibistan
Fotos können an bleibistan@yaarberlin.de geschickt oder selbst getwittert werden unter dem Hashtag #Bleibistan oder bei facebook gepostet werden.
Das Berliner Bündnis gegen Abschiebungen nach Afghanistan informiert über aktuelle Aktionen, Kundgebungen und Demonstrationen auf facebook.
(Letzmalig aktualisiert 20. Februar 2018)