05.12.2013: Infoveranstaltung „Zwischen Lampedusa und Oranienplatz“

Informationsveranstaltung über die prekäre Situation der sogenannten Lampedusa-Flüchtlinge in Berlin und in Italien

Dienstag, 10.12.2013, 19-21 Uhr,
Mehringhof, großer Saal, Gneisenaustraße 2a, 10961 Berlin


Podiumsgäste:

Giorgia Bagna, Louise Glassier (Mitarbeiterinnen der italienischen Organisation Naga-Har, zur Situation der Flüchtlinge mit humanitärem Aufenthaltsstatus in Italien)

Berenice Böhlo (Rechtanwältin in Berlin, zur Situation der Flüchtlinge mit italienischem humanitären Aufenthaltsstatus in Deutschland)

Mageed und Fatao (zur persönlichen Situation der sogenannten Lampedusa-Flüchtlinge)

Nora Brezger (Flüchtlingsrat Berlin, Moderation)

Seit mehreren Monaten protestieren sogenannte Lampedusa-Flüchtlinge auf dem Oranienplatz in Berlin für ein Aufenthalts- und Arbeitsrecht in Deutschland. Auch in anderen deutschen und europäischen Städten versuchen sie durch Proteste auf ihre schwierige Situation aufmerksam zu machen. In der Regel kommen sie aus subsaharischen Ländern, haben mehrere Jahre in Libyen gearbeitet und sind 2011 auf Grund des Krieges nach Italien geflüchtet oder wurden von Solda-ten Gaddafis zur Überfahrt gezwungen.

Italien hat ihnen humanitäre Aufenthaltstitel erteilt. Aufgrund der Wirtschaftskrise ist es für Geflüchtete in Italien jedoch unmöglich geworden eine Arbeitsstelle zu finden. Nur mithilfe familiärer Netzwerke schaffen es erwerbslose ItalienerInnen über die Runden zu kommen. Die sogenannten Lampedusa-Flüchtlinge haben aber in der Regel keine Familie in Italien und ein Sozialsystem, das sie auffangen könnte, gibt es nicht Die Folgen sind Obdachlosigkeit und lebensbedrohliche Armut. Hunderte Flüchtlinge leben in Italien auf der Straße.

Die italienischen Behörden haben sich im Moment der Ausgabe des Aufenthaltstitels für unzuständig erklärt und die Flüchtlinge unter Druck gesetzt, in ein anderes EU-Land weiterzureisen. In dieser ausweglosen Lage haben viele der „Lampedusa-Flüchtlinge“ Italien verlassen und sind z.B. nach Deutschland gereist. Mit ihrem italienischen Aufenthaltstitel haben sie in Deutschland jedoch keinen Zugang zum Arbeitsmarkt oder Sozialleistungen.

In vielen deutschen Städten haben sich Lampedusa-Flüchtlinge zusammengetan und protestieren für einen Arbeitsmarktzugang und das Recht, sich ihren Wohn- und Arbeitsort in Europa selbst aussuchen zu dürfen.

Die Veranstaltung soll die Situation der sogenannten Lampedusa-Flüchtlinge in Italien und Deutschland beleuchten, soziale und politische Hitergründe sichtbar machen und sich kritisch mit dem europäischen Asylsystem auseinandersetzen.

Die Veranstaltung ist auf Englisch, bitte geben Sie vor Beginn Bescheid, ob Sie eine Übersetzung benötigen. Die Podiumsgäste stehen vor und nach der Veranstaltung gerne für Interviews bereit.





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