Veröffentlicht am 08.11.2021

08.11.2021: Taten statt Symbolik: Verbesserungen für geflüchtete Menschen im Sinne Mohammed Jounis umsetzen

Pressemitteilung am 08.11.2021 zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Mohammed Jouni


hier zum Download als pdf

Am Montag, den 08.11.21 wird Mohammed Jouni mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Seit Jahren setzt er sich für die Rechte von Geflüchteten ein, insbesondere für Kinder und Jugendliche, und hat sich als Experte, Dozent und Multiplikator für die Rechte und das Empowerment  von geflüchteten (vor allem jungen) Menschen bundesweit einen Namen gemacht. Er ist Mitbegründer der Initiative Jugendliche ohne Grenzen JoG, in der sich geflüchtete Jugendliche selbstorganisiert und öffentlichkeitswirksam für ihre Belange einsetzen. Vor allem bei den Themen Zugang zu Bildung und Wohnraum und Bleiberecht ist JoG seit Jahren ein wichtiger politischer Player, nicht zuletzt durch die öffentliche Begleitung der Innenminister:innenkonferenzen.

 

Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes erkennt die Bundesrepublik Deutschland die Wichtigkeit dieser Kämpfe an. Doch dieser Anerkennung müssen jetzt Taten folgen Die Rechte von geflüchteten Kindern und Jugendlichen werden in Deutschland systematisch verletzt, ordnungspolitische Interessen erhalten viel zu oft Vorrang vor dem Kindeswohl:  Noch immer müssen geflüchtete Kinder und Jugendliche in Sammelunterkünften leben, ohne Privatsphäre, ohne Ruhe zum Lernen, immer konfrontiert mit Polizeieinsätzen und nächtlichen Abschiebungen. Noch immer warten geflüchtete Kinder und Jugendliche teils monatelang auf einen Schulplatz. Noch immer gibt es Familientrennungen bei Abschiebungen und Abschiebungen von Kindern und Jugendlichen, die ihr sogenanntes Herkunftsland nicht kennen. Noch immer werden unbegleitete Minderjährige willkürlich älter geschätzt.

Wir gratulieren Mohammed Jouni für seine herausragende Arbeit und sind sehr stolz, mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen. Gemeinsam mit ihm fordern wir den unbedingten Vorrang des Kindeswohls bei allen behördlichen Entscheidungen. Die neue Bundesregierung in spe ebenso wie der sich formierende neue Senat in Berlin sind gefordert, geflüchtete Kinder, Jugendliche und ihre Familien besser zu schützen und die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie in Sicherheit und Würde aufwachsen können.

 

(siehe hierzu auch unserem Forderungskatalog „Berlin braucht eine kinder- und familienfreundliche Flüchtlingspolitik“ https://fluechtlingsrat-berlin.de/wp-content/uploads/akjf_forderungen_agh_wahl_2021.pdf)

 

Pressekontakt: Nora Brezger, Flüchtlingsrat Berlin, buero@fluechtlingsrat-berlin.de, Tel: 030 224 76 311





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